Perkins A4.248 Das deutsche Ferguson- und MF (2024)

Hallo zusammen,

ich melde mich mal wieder wegen unseres Eicher 4072. Er hat den baugleichen Perkins Motor A4.248 wie in vielen MF Modellen verbaut. Der Motor hat mittlerweile 10.300 Betriebsstunden und den üblichen Ölverbrauch, wodurch er auch etwas blau raucht. Bisher wurde er 2x geöffnet. Bei ca. 8.000 Stunden hat er neue Kolbenringe verbaut bekommen. Die Kolben und Büchsen wurden damals leider nicht erneuert. Im letzten Jahr wurde die Zylinderkopdichtung ersetzt. Neuerdings stößt er aus dem Abgaskrümmer verstärkt Öl aus und zwar dann wenn er längere Zeit im Stand an der Seilwinde läuft. Kann das mit dem Wechsel der Kopfdichtung oder den Ventilschaftdichtungen zusammen hängen? Oder ist der Motor einfach so verschlissen, dass eigentlich eine Überholung ansteht? Er qualmt auch aus der Motorentlüftung hat aber gefühlt noch eine gute Zugleistung. Da eine komplette Überholung evtl. unwirtschaftlich wäre stellt sich mir die Frage, ob man mit dem Wechsel der Schafftdichtungen evtl. auch eine Verbesserung erzielen könnte. Wäre super wenn mir die echten MF Experten einen Rat geben könnten.

Viele Grüße

Matthias

Hallo Matthias!

Ich hatte das gleiche Problem bei meinem MF168

Ich habe den Zylinderkopf überholen lassen,da war das Problem gelöst.(ausgenuckelte Ventilschafte)Bring den Kopf zur Motorenschleiferei.

Mfg Kally

Hallo Kally,

vielen Dank für die Antwort. Der Kopf wurde bei ca. 8.000 Std. geschliffen. Ich bin mir jedoch gerde nicht sicher, ob die Ventilsitze auch eingeschliffen wurden.

Blöderweise war der Kopf in 2019 erst unten wegen der Zylinderkopfdichtung. Da hätte sich das mit angeboten. Hast Du dann auch neue Schafftdichtungen eingebaut? Bzw. hat sich am Ölverbrauch bei Deinem MF 168 (falls vorhanden) auch etwas geändert? Ich vermute, dass unserer das Öl unter Last verbrennt und im Stand über den Auspuff entweicht.

Gruß Matthias

Moin Namensvetter,

sicher hörst du das nicht gerne aber ich vermute mal, daß der Motor an den Kolbenringen Öl pumpt. Das hat mein 178er auch und vor allem im Schiebetrieb gemacht. Nun muß man dazu natürlich im bergigen Gelände wohnen. Wurden damals die Originalringe eingebaut, oder Übergrößen? Ich würde an deiner Stelle mal einen Druckverlusttest machen, das sagt schon was aus. Zur Diagnose der Schaftdichtungen mal die Krümmer abbauen. Wie sieht es in den Kanälen aus? Ventile von oben ölversifft? Nur die Einlassventile oder Auslass auch? Mach mal Bilder davon.

Beste Grüße +Matthes+

P.S. Eine Revision eines 4.248 lohnt immer. Die Laufgarnituren kosten doch nicht viel.

Hallo Matthias,

Grüße Marcel

Guten Morgen Matthes, guten Morgen Marcel,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich denke auch, dass es an den Kolbenringen/ Kolben und Büchsen liegt. Gestern habe ich Holz gefahren, so dass er unter Last lief. Dabei hat er kein Öl über den Auspuff gesifft. Nur der übliche Ölverbrauch....

Damals wurden Originalringe und keine Übergrößen verbaut. Was ist denn mit einem Druckverlusttest gemeint? Ist das eine Kompressionsprüfunng? Was muss denn genau gemacht werden wenn die Ventilführungen spiel haben? Gibt es dann Dichtungen mit Übermaß?

Da der Bulldog als 2. Maschine in der Landwirtschaft läuft und jetzt auch gebraucht wird, werde ich versuchen heuer noch für ca. 150 Std. über die Runden zu kommen und im nächsten Winter die Baustelle mal anzugehen. Dann würde ich auch mal Fotos von den Ventilen und vom Krümmer posten. Aktuell sieht man wegen der Motorwäsche wenig.

Wäre es dann auch ratsam die Kurbelwelle neu zu lagern? Ein Bekannter hatte mal einen Lagerschaden nachdem der Motor neue Kolben und Büchsen erhalten hat.Das ist natürlich ärgerlich.....

Vielen Dank nochmals für die super kompetenten Auskünfte im Forum. Echt klasse von Euch!!

P.S.: Der A 4.248 ist echt eine super elastische Maschine, macht immer Spaß zu fahren und egtl. zu schade zum Weggeben

VG Matthias

Hallo,

ich bin ja mehr der Typ, Kopf ab und nachschauen, hält sich doch vom Arbeitsaufwand in Grenzen, denke ich, zumindest bei den Masseys. Eicher Erfahrungen habe ich keine. Wenn dann die Kolben stark in der Buchse kippen, sind die Ringnuten verschlissen. Nun kann man auch an einem Ventil die Federn entfernen, am besten Auslassventil. Wenn dann das Ventil in der Führung hin und her ‘‘wackelt‘‘ ist auch die Führung hinüber! Bei 10000h, denke ich, öwirst du überall den beschriebenen Verschleis finden. Um die Kolben zu tauschen müsste natürlich die Ölwanne ab. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen, ob du nicht den Motor komplett überholst, wenn du doch den Schlepper noch richtig nutzen möchtest. Die Kosten für Ersatzteile halten sich doch in Grenzen.

Grüße Marcel

Wenn die Honspuren in den Büchen weg sind, wird Öl nach oben "gepumpt".

Gruß Sascha

Bei 10000 Betr Std. und der Motor springt noch problemlos an, am Besten weiterfahren bis auch die Leistung nachlässt und dann den Motor General überholen, Büchsen vermessen wegen ovalen Verschleiß, wenn Ok dann nachhonen und neue Kolben einbauen, Kurbelwellenzapfen vermessen, wenn OK, auf jeden Fall mit neuen Lageschalen zusammen bauen (Vorspannung). Der Ölausstoss nach Seilwindenarbeiten (Arbeiten mit wenig Leistungsanforderung) saugt er über die Ventilschäfte und Führungen Öl an und kann es auf Grund der geringen Leistungsanforderung nicht verbrennen, (daher dann auch immer der blaue Rauch wenn man wieder Beschläunigt oder Belastet. Unbedingt immer Öl kontrollieren und in der nächsten Arbeits schwachen Zeit den Motor general reparieren.

Auch ich habe vor der Kopfreparatur die Kolbenringe erneurt und die Büchsen gehohnt.Vorraussetzung ist der Kolben muß ok sein.Es kommt irgend wann der Zeitpunkt das dein Motor das Öl durch den Ventilschaft ansaugt u. im Standgas aus den Auspuff unverbrannt rausdrückt.

Kally(MF168)